Pflanzenmilch selbst zubereiten
Die Grundlagen
Grundsätzlich besteht jede Pflanzenmilch aus zerkleinerten Pflanzenbestandteilen, Wasser und Zusatzstoffen zur Emulgation, Stabilisierung und für den Geschmack. Alle Grundzutaten sind dabei selbst in Bio-Fairtrade-Qualität deutlich günstiger zu haben als die fertigen Produkte im Bio- oder Supermarkt, die zudem in der Regel noch in Einweg-Kartonverpackungen daher kommen.
Die Vorteile überwiegen…
Natürlich ist es nicht leicht, auf Anhieb seine Lieblingspflanzenmilch in Geschmack und Konsistenz 1:1 zu reproduzieren – wer das als Ziel hat, sollte von der Herstellung von Anfang an Abstand nehmen, zumal sie auch mit mehr Aufwand und je nach Methode unterschiedlich hohen Anfangsinvestitionen verbunden ist. Wer aber geschmacklich offen und experimentierfreudig ist, der wird nach kurzer Zeit feststellen, dass die Vorteile der Zubereitung zuhause überwiegen.
Vorteile
- frische Pflanzenmilch nach den eigenen Geschmacksvorstellungen
- volle Kontrolle über die Herkunft und Zusammensetzung der Rohstoffe
- weniger Transportgewicht sowohl für das Produkt bis zum Supermarkt – ein schwedischer Marktführer hat extra Elektro-Trucks beschafft, um den Transport seiner beliebten Hafermilch in die Zielmärkte nachhaltiger zu gestalten – als auch für die Kosumierenden
- starke Reduzierung der Verpackungsmenge
- weitaus geringere Kosten
Nachteile
- Anfangsinvestitionen je nach Methode von wenigen Euro bis hin zu 200–300€.
- Experimentierfreude ist dringend erforderlich
- Toleranz und Offenheit im Bezug auf Geschmack und Konsistenz sind wichtig
- Zeitaufwand
Zubereitungsmethoden
- Einfache Zubereitungsempfehlungen benötigen lediglich einen Stabmixer und einen Tuchfilter, heute zeitgeistig gern als Nussmilchbeutel bezeichnet.
- Der Vorteil liegt darin, dass ein Stabmixer oder Blender in den meisten Haushalten bereits vorhanden ist und ein Nussmilchbeutel nur wenige Euro kostet.
- Der Nachteil dieser Zubereitungsmethode ist viel Handarbeit, dass viele Bestandteile der Rohstoffe im Trester enden, der hohe Reinigungsaufwand und dass sich das Ergebnis oft nach kurzer Zeit entmischt.
- Eine etwas verfeinerte Option der obigen Zubereitungsmöglichkeit ist in Südeuropa recht populär. Ein spezieller Mixbecher mit eingebauten Filter und passendem Mörser erleichtert die Arbeit erheblich.
- Der Vorteil liegt in der einfacheren Handhabung und der leichteren Reinigung und den immer noch geringen Kosten.
- Der Nachteil der Entmischung und des Tresters bleibt bestehen.
- Hochleistungsstandmixer, die sich oft auch als Smoothie-Maker eignen, sorgen für eine deutlich zuverlässigere und feine Zerkleinerung der Zutaten und kommen auch gut mit Getreidekörnern klar.
- Vorteil ist die bessere Konsistenz des Ergebnisses und der Entfall des Tresters sowie Kosten im Mittelfeld, also noch im zweistelligen Euro-Bereich.
- Nachteil sind kleine Reste im Bodensatz der Pflanzenmilch und der Reinigungsaufwand.
- Spezialisierte Food-Prozessoren, d.h. Kombinationen aus Mixer und Erhitzer erleichtern die Arbeit erheblich. Diese laufen oft unter dem Begriffen Pflanzenmilchbereiter oder Mandelmilchbereiter und erlauben die automatische Herstellung einer pasteurisierten Pflanzenmilch.
- Automatische Zubereitung ohne Trester für alle Rohstoffarten mit anschließender Erhitzung der Pflanzenmilch und Selbstreinigung.
- Hohe Kosten und ein geringer Bodensatz in der Milch, vor allem bei Vollkorn als Rohstoff, Milch auf Basis von Hafer- oder Dinkelflocken wird sehr sämig.
Zusatzsstoffe
- Gewürze
Salz, Rohzucker, Stevia, Nussöle (fungieren auch als Emulgatoren - Emulgatoren
Pflanzenöle wie Nussöle oder Sonnenblumenöl v.a. für Getreidemilch, Lecithin - Stabilisatoren
Xanthan
Hörbeitrag in der Lotte-Mediathek