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Pflanzenmilch selbst zubereiten

Wer auf tierische Milch im All­t­ag verzicht­en möchte, kommt spätestens vor dem Regel mit der Pflanzen­milch regelmäßig ins Grü­beln – veg­ane Milchal­ter­na­tiv­en kosten oft das zwei- bis dreifache dessen, was kon­ven­tionelle Kuh­milch kostet. Das erscheint wenig gerecht­fer­tigt in Anbe­tra­cht des Umstands, dass deren Rohstoffe eigentlich gün­stiger und deren ökol­o­gis­che Nach­haltigkeit weitaus höher sind. Für das Dilem­ma gibt es allerd­ings eine Lösung: men­sch kann auf ver­schiede­nen Wegen veg­a­nen Milch­er­satz auch selb­st her­stellen.

Die Grundlagen

Grund­sät­zlich beste­ht jede Pflanzen­milch aus zerklein­erten Pflanzenbe­standteilen, Wass­er und Zusatzstof­fen zur Emul­ga­tion, Sta­bil­isierung und für den Geschmack. Alle Grundzu­tat­en sind dabei selb­st in Bio-Fair­trade-Qual­ität deut­lich gün­stiger zu haben als die fer­ti­gen Pro­duk­te im Bio- oder Super­markt, die zudem in der Regel noch in Ein­weg-Kar­ton­ver­pack­un­gen daher kom­men.

Die Vorteile überwiegen…

Natür­lich ist es nicht leicht, auf Anhieb seine Lieblingspflanzen­milch in Geschmack und Kon­sis­tenz 1:1 zu repro­duzieren – wer das als Ziel hat, sollte von der Her­stel­lung von Anfang an Abstand nehmen, zumal sie auch mit mehr Aufwand und je nach Meth­ode unter­schiedlich hohen Anfangsin­vesti­tio­nen ver­bun­den ist. Wer aber geschmack­lich offen und exper­i­men­tier­freudig ist, der wird nach kurz­er Zeit fest­stellen, dass die Vorteile der Zubere­itung zuhause über­wiegen.

Vorteile

  • frische Pflanzen­milch nach den eige­nen Geschmacksvorstel­lun­gen
  • volle Kon­trolle über die Herkun­ft und Zusam­menset­zung der Rohstoffe
  • weniger Trans­port­gewicht sowohl für das Pro­dukt bis zum Super­markt – ein schwedis­ch­er Mark­t­führer hat extra Elek­tro-Trucks beschafft, um den Trans­port sein­er beliebten Hafer­milch in die Zielmärk­te nach­haltiger zu gestal­ten – als auch für die Kosum­ieren­den
  • starke Reduzierung der Ver­pack­ungs­menge
  • weitaus gerin­gere Kosten

Nachteile

  • Anfangsin­vesti­tio­nen je nach Meth­ode von weni­gen Euro bis hin zu 200–300€.
  • Exper­i­men­tier­freude ist drin­gend erforder­lich
  • Tol­er­anz und Offen­heit im Bezug auf Geschmack und Kon­sis­tenz sind wichtig
  • Zeitaufwand

Zubereitungsmethoden

  1. Ein­fache Zubere­itungsempfehlun­gen benöti­gen lediglich einen Stab­mix­er und einen Tuch­fil­ter, heute zeit­geistig gern als Nuss­milch­beu­tel beze­ich­net.
    • Der Vorteil liegt darin, dass ein Stab­mix­er oder Blender in den meis­ten Haushal­ten bere­its vorhan­den ist und ein Nuss­milch­beu­tel nur wenige Euro kostet.
    • Der Nachteil dieser Zubere­itungsmeth­ode ist viel Han­dar­beit, dass viele Bestandteile der Rohstoffe im Trester enden, der hohe Reini­gungsaufwand und dass sich das Ergeb­nis oft nach kurz­er Zeit ent­mis­cht.
  2. Eine etwas ver­fein­erte Option der obi­gen Zubere­itungsmöglichkeit ist in Südeu­ropa recht pop­ulär. Ein spezieller Mixbech­er mit einge­baut­en Fil­ter und passen­dem Mörs­er erle­ichtert die Arbeit erhe­blich.
    • Der Vorteil liegt in der ein­facheren Hand­habung und der leichteren Reini­gung und den immer noch gerin­gen Kosten.
    • Der Nachteil der Ent­mis­chung und des Tresters bleibt beste­hen.
  3. Hochleis­tungs­stand­mix­er, die sich oft auch als Smooth­ie-Mak­er eignen, sor­gen für eine deut­lich zuver­läs­sigere und feine Zerkleinerung der Zutat­en und kom­men auch gut mit Getrei­dekörn­ern klar.
    • Vorteil ist die bessere Kon­sis­tenz des Ergeb­niss­es und der Ent­fall des Tresters sowie Kosten im Mit­telfeld, also noch im zweis­tel­li­gen Euro-Bere­ich.
    • Nachteil sind kleine Reste im Boden­satz der Pflanzen­milch und der Reini­gungsaufwand.
  4. Spezial­isierte Food-Prozes­soren, d.h. Kom­bi­na­tio­nen aus Mix­er und Erhitzer erle­ichtern die Arbeit erhe­blich. Diese laufen oft unter dem Begrif­f­en Pflanzen­milch­bere­it­er oder Man­delmilch­bere­it­er und erlauben die automa­tis­che Her­stel­lung ein­er pas­teurisierten Pflanzen­milch.
    • Automa­tis­che Zubere­itung ohne Trester für alle Rohstof­farten mit anschließen­der Erhitzung der Pflanzen­milch und Selb­streini­gung.
    • Hohe Kosten und ein geringer Boden­satz in der Milch, vor allem bei Vol­lko­rn als Rohstoff, Milch auf Basis von Hafer- oder Dinkelflock­en wird sehr sämig.

Zusatzsstoffe

  • Gewürze
    Salz, Rohzuck­er, Ste­via, Nussöle (fungieren auch als Emul­ga­toren
  • Emul­ga­toren
    Pflanzenöle wie Nussöle oder Son­nen­blu­menöl v.a. für Getrei­de­milch, Lecithin
  • Sta­bil­isatoren
    Xan­than

Hörbeitrag in der Lotte-Mediathek