orange, red, and pink rose flower

Blumen zum Valentinstag – immer noch eine gute Idee?

1950 kam der Valentin­stag in Deutsch­land an – und hat sich inzwis­chen längst gesellschaftlich etabliert. Kirchengeschichtlich hat der Tag eigentlich keine Bedeu­tung – was bleibt ist ein vor allem von der Floris­tik- und Süßwarenin­dus­trie forciert­er Tag. Kann das nach­haltig sein?

Long things short: Beziehungspflege kön­nen wir dur­chaus auch als nach­haltige Hand­lung ver­ste­hen – wenn auch eher auf per­sön­lich­er denn auf ökol­o­gis­ch­er Ebene. Dass große Gefüh­le aber zugle­ich auch große (gekaufte) Geschenke bedeuten, ist nicht naturgegeben, son­dern ein durch erfol­gre­ich­es Mar­ket­ing etabliertes gesellschaftlich­es Bild.

Nicht durch Klischees leiten lassen

Beson­ders durch Filme wurde uns dieses Bild gezielt ver­mit­telt. Blu­men und Süßes zum Valentin­stag, damit die Ange­betete nicht wütend und ent­täuscht auf den Anbe­tenden ist, der Dia­mantring zur Ver­lobung und rauschende, per­fekt insze­nierte Traumhochzeit­en auf Pump – Filme for­men Bedürfnisse und Kon­sumver­hal­ten. 800 t Schnit­tblu­men, gewässert und tem­periert trans­portierte die Lufthansa Car­go im Jahr 2018 allein für den Valentin­stag nach Deutsch­land, tausende Ton­nen kamen auf der Straße dazu.

Gefühle kann niemensch kaufen

Nichts und niemen­sch hin­dert einen, den Valentin­stag als Anlass zu nutzen. Kreativ­ität und Beschei­den­heit soll­ten bei geliebten Men­schen in unser­er Kul­tur ohne­hin bess­er ankom­men sin­nentleerte Kon­sum­rituale.

Leben, Lieben, ungewöhnlich

  • Schnit­tblu­men
    Wenn Schnit­tblu­men gewün­scht sind, dann soll­ten es lokale oder fair­trade-Blu­men sein – hier wer­den wenig­stens weniger Pflanzen­schutzmit­tel einge­set­zt und die Arbei­t­en­den arbeit­en nach sozialen Min­dest­stan­dards.
    Große Sträuße ste­hen nicht automa­tisch für große Gefüh­le – auch etwas kleineres, char­mantes kann einen starken Ein­druck hin­ter­lassen. ›Viel hil­ft viel‹ ist vor allem ein Klis­chee, dass durch Filme und Wer­bung ver­mit­telt wurde.
  • Topf­pflanzen sind eine gute Alter­na­tive zu Schnit­tblu­men.
  • Statt toten Blu­men lohnt es sich, Zeit, Erleb­nisse und Aufmerk­samkeit schenken.
    Gemein­same Erleb­nisse wie ein Theater‑, Konz­ert- oder Kino-Besuch, ein neues Restau­rant aus­pro­bieren oder ein Aus­flug an einen schö­nen Ort in der Nähe wid­met dem anderen Men­schen nicht nur Zeit, son­dern hil­ft auch der lokalen Wirtschaft.
  • Auch spenden statt schenken ist ein guter Ansatz – anderen Men­schen geht es oft weit schlechter als uns und wer spendet, beweist eben­falls sein großes Herz.

Quellen

  1. SWR  zu nach­halti­gen Blu­men
  2. BR zur Geschichte des Valentin­stags
  3. Wikipedia zum Valentin­stag