Auch ein Elektro-Auto rechtfertigt kein verkehrswidriges Verhalten wie das Parken auf dem Gehweg.

Der Rebound-Effekt – wenn Nachhaltigkeit nachteilig wirkt

Die men­schliche Psy­cholo­gie ist voller span­nen­der Phänomene. Erfol­gre­ich­es Han­deln wird beispiel­sweise durch Glücks­ge­füh­le belohnt. Dieser Beloh­nungsef­fekt hat aber seine Tück­en – denn im Über­schwang der Gefüh­le neigt der Men­sch dazu, seinen eige­nen Erfolg gle­ich wieder zunichte zu machen.

Nachhaltigkeit wird belohnt

Men­schliche Beloh­nungssys­teme wirken nicht nur beim Kon­sum, und lassen die Men­schen regelmäßig Schnäp­pchen-Jäger und Kon­sum-Junkies wer­den – sie wirken auch beim vernün­fti­gen Han­deln – wer etwas richtiges gemacht oder etwas schwieriges fer­tig gebracht hat, den ver­sorgt das Gehirn mit ein­er Extra-Paket Glück­shormone. Auch wissentlich nach­haltiges belohnt das Gehirn auf diese Art.

Die Tücke des Überschwungs

Dieser Effekt wird nicht nur in der Verkauf­spsy­cholo­gie genutzt – hierum soll es heute aber nicht gehen – er spielt auch bei unseren zukün­fti­gen Entschei­dun­gen eine Rolle. Daher soll­ten wir dieses Ver­hal­tens­muster ken­nen und ihm bewußt ent­ge­gen wirken.

Tue Gutes und bleib dabei

Ein Beispiel: fast täglich fährt man mit dem Fahrrad die Kinder zur Schule, da kann man im Som­mer ja auch mal nach Thai­land fliegen. – Bitte nein, denn so reißt man mit dem Aller­w­ertesten ein, was man sich müh­sam aufge­baut hat. Und wenn schon fliegen, dann sollte auch die Flu­gr­reise nach­haltig, also möglichst kli­ma­neu­tral erfol­gen.

Ein weit­eres Beispiel: Das neue Auto ver­braucht bei gle­ich­er Motorisierung 30% weniger Sprit – da kann man ja gle­ich die näch­sthöhere Motorisierung nehmen, die braucht immer noch 10% weniger und hat mehr PS. So frisst die extreme Steigerung der Motor­leis­tung bei Neuwa­gen die Effizen­zsteigerung mod­ern­er Ver­bren­nungsmo­toren fast voll­ständig wieder.

Ein let­ztes Beispiel: LED-Leucht­mit­tel helfen in vie­len Haushalt Energie zu sparen und Kosten zu senken. Gern neigen die Besitzer jedoch dazu, die über die Jahre antrainierte Gewohn­theit, nicht benötigte Lichter stets auszuschal­ten nun nicht mehr zu befol­gen. Weil die neuen Lam­p­en so wenig Energie brauchen, kann man sie dafür ja ruhig auch wieder länger eingeschal­tet lassen.

Es geht nicht um ›hin und wieder,
son­dern um ›immer wieder‹.