Alte Brötchen – neue Ressourcen!

Lebens­mit­telver­schwen­dung ist noch immer ein erhe­blich­es Prob­lem in unser­er Gesellschaft. Wie bei vie­len The­men der Nach­haltigkeit hil­ft aber auch hier der Blick in die Zeit unser­er Großel­tern und Urgroßel­tern – denn Not machte schon immer erfind­erisch. Wenn immer man alte Brötchen oder Weißbrot übrig hat – z.B. nach Feiern und Gril­l­aben­den – unsere Vor­fahren haben zahlre­iche Möglichkeit­en gefun­den, alte Brötchen weit­er als Lebens­mit­tel zu nutzen.

Alte Brötchen richtig behandeln

Nur wenn man vorher auf zwei wesentliche Punk­te achtet, kann man alte Brötchen später auch weit­er benutzen, deshalb:

  • beim handw­erk­lich arbei­t­en­den Bäck­ern kaufen!
    ›Luft­brötchen‹ ergeben nur Brei, wenn man sie ein­legt und beim Zerklein­ern entste­ht auch kein Sem­melmehl, son­dern nur Staub.
  • trock­en lagern und Ver­schim­meln ver­hin­dern!
    nicht in den Tüten lassen, trock­en und luftig lagern, Befall mit Mot­ten ver­hin­dern (regelmäßig sauber hal­ten)

Das wußte schon die Oma

  1. Gut getrock­nete Brötchen kann man als Nahrungsmit­tel weit­er nutzen!
    • ›Armer Rit­ter‹:
      1 Tasse Milch und 1 Ei verquirlen, Brötchen­scheiben darin ein­le­gen und anschließend in der Pfanne gold­braun brat­en. Kinder lieben das zusam­men mit Zimtzuck­er.
    • ›Sem­me­lessen‹
      Die Brötchen in Bröckchen schnei­den und anbrat­en. Milch und Ei zu ein­er lufti­gen Masse schla­gen, bei­des in eine gut gefet­tete Auflauf­form geben nach Belieben mit geschnit­ten­er Gurke, Papri­ka oder z.B. Schinken­wür­feln ergänzen und ca. 20–30 Minuten im vorge­heizten Ofen bei mit­tlerer Hitze (180° Umluft, 200″ Ober- und Unter­hitze) durch­back­en. Wer will, kann nach­dem die Eimasse etwas gegan­gen ist, noch mit Käse über­back­en.
    • ›Kirsch­p­fanne‹
      Auch dieses Gericht basiert auf in Milch ein­gelegten Brötchen, die eben­falls gewür­felt in (Vanille-)Milch ein­gelegt wer­den. Wenn die Brötchen wieder weich sind, das ganze mit 1–2 Eiern und Milch, etwas Zuck­er und Gewürzen nach Gus­to (Vanille, Zimt,…) zu ein­er Masse ver­rühren, abgetropfte und (möglichst) entsteinte Kirschen unter­heben und in ein­er gut gefet­teten Auflauf­form eine knappe Stunde back­en. Ver­fein­ern kann man das ganze, wenn man eine dünne Schicht (Zimt-)Zucker nach kurz vor Ende der Backzeit über­streut, die bis zum Back­ende an der Ober­fläche karamel­lisiert.
    • ›Gaz­pa­cho‹
      Brötchen oder Weißbrot in Olivenöl und Weißwei­nes­sig ein­le­gen, 1/2–1kg geschälte Tomat­en (nur wenn sie leck­er und frisch sind, son­st bess­er Pas­sa­ta oder geschälte Tomat­en aus der Dose nehmen), eine halbe Gurke, einige Zehen Knoblach und eine halbe rote oder gelbe Papri­ka in eine Schüs­sel geben, alles zusam­men pür­ri­eren, mit Pfef­fer, Salz und Rohrzuck­er abschmeck­en und einige Stun­den im Kühlschrank erkalten lassen. Die Brötchen oder das Weißbrot quellen nach und binden die Frucht­flüs­sigkeit zu ein­er leck­er-sämi­gen kalten Gemüs­esuppe ab.
    • Sem­melmehl her­stellen
      Die Brötchen am besten vorher mit einem Brotmess­er in kleinere Stücke schnei­den oder in ein­er Tüte mit dem Fleis­chk­lopfer zu Bröck­en zertrüm­mern, dann am besten in einem Stand­mix­er in kleineren Men­gen zerklein­ern.
  2. Hasen und andere Nagetiere in häus­lich­er Gefan­gen­schaft freuen sich über alte Brötchen eben­so wie Schafe.
  3. Die Bio-Tonne ist nur die let­zte Option, in den Müll gehören sie nie!