Blumen zum Valentinstag – immer noch eine gute Idee?
Long things short: Beziehungspflege können wir durchaus auch als nachhaltige Handlung verstehen – wenn auch eher auf persönlicher denn auf ökologischer Ebene. Dass große Gefühle aber zugleich auch große (gekaufte) Geschenke bedeuten, ist nicht naturgegeben, sondern ein durch erfolgreiches Marketing etabliertes gesellschaftliches Bild.
Nicht durch Klischees leiten lassen
Besonders durch Filme wurde uns dieses Bild gezielt vermittelt. Blumen und Süßes zum Valentinstag, damit die Angebetete nicht wütend und enttäuscht auf den Anbetenden ist, der Diamantring zur Verlobung und rauschende, perfekt inszenierte Traumhochzeiten auf Pump – Filme formen Bedürfnisse und Konsumverhalten. 800 t Schnittblumen, gewässert und temperiert transportierte die Lufthansa Cargo im Jahr 2018 allein für den Valentinstag nach Deutschland, tausende Tonnen kamen auf der Straße dazu.
Gefühle kann niemensch kaufen
Nichts und niemensch hindert einen, den Valentinstag als Anlass zu nutzen. Kreativität und Bescheidenheit sollten bei geliebten Menschen in unserer Kultur ohnehin besser ankommen sinnentleerte Konsumrituale.
Leben, Lieben, ungewöhnlich
- Schnittblumen
Wenn Schnittblumen gewünscht sind, dann sollten es lokale oder fairtrade-Blumen sein – hier werden wenigstens weniger Pflanzenschutzmittel eingesetzt und die Arbeitenden arbeiten nach sozialen Mindeststandards.
Große Sträuße stehen nicht automatisch für große Gefühle – auch etwas kleineres, charmantes kann einen starken Eindruck hinterlassen. ›Viel hilft viel‹ ist vor allem ein Klischee, dass durch Filme und Werbung vermittelt wurde. - Topfpflanzen sind eine gute Alternative zu Schnittblumen.
- Statt toten Blumen lohnt es sich, Zeit, Erlebnisse und Aufmerksamkeit schenken.
Gemeinsame Erlebnisse wie ein Theater‑, Konzert- oder Kino-Besuch, ein neues Restaurant ausprobieren oder ein Ausflug an einen schönen Ort in der Nähe widmet dem anderen Menschen nicht nur Zeit, sondern hilft auch der lokalen Wirtschaft. - Auch spenden statt schenken ist ein guter Ansatz – anderen Menschen geht es oft weit schlechter als uns und wer spendet, beweist ebenfalls sein großes Herz.