Der Trend – Feind der Nachhaltigkeit?
Das Problem mit dem Trend
Produkte, die lange halten, sind die größte Angst der Konsumgüterindustrie. Im Sinne des ökonomischen Prinzips des kontinuierlichen Wachstums und im Angsicht der Tendenz stetig sinkender Preise müssen Produkte, die nicht physisch verschleißen, zumindest moralisch verschleißen, um für neuen Konsum zu sorgen. Dazu zählen besonders
- Kleidung
- Autos, Motorräder und Fahrräder
- Freizeitvergnügen und Sportgeräte
- Dinge des täglichen Bedarfs (z.B. Geschirr)
- Möbel und andere Einrichtung sowie Dekoration
- …
Dem steht aus Nachhaltigkeitssicht entgegen, dass Produkte möglichst lange genutzt werden müssen, um möglichst wenig Ressourcen (in Form von Rohstoffen, Herstellungsaufwand, Transport, Vertriebs- und Servicestrukturen) zu verbrauchen
Die Lösung: eigene Alternativen entwickeln
Die beste Option gegen die Abhängigkeit von Trends ist ein eigener Stil. Diesen zu entwickeln und nicht ›dem letzten Schrei‹ hinterher zu rennen schont das Budget und verlängert die Lebenszyklen von Produkten idealerweise bis zu deren physischem Verschleiß.
Was man selbst nicht mehr mag, könnten andere lieben – auf dem Flohmarkt wird man Waren los, die man selbst nicht mehr braucht und kann selbst auch anderen Produkten ein Weiterleben ermöglichen. In der nachhaltigen Community gibt es aber auch Events wie Kleidertausch-Partys, auf denen man mit Freude dem frühzeitigen Produkttod entgegenwirken kann.
Auch Upcycling und Re-Use, d.h. dass entfremdete Weiterverwenden von Produkten sind Strategien, um Produkte möglichst lange zu nutzen. So wird aus alten Konservengläsern ein Vorratsregal oder aus einer nicht mehr tragbaren Erwachsenen-Hose noch das Material für eine Kinderjeans gewonnen.
Erst wenn alle Nutzungsoptionen ausgeschöpft sind oder eine Reperatur nicht mehr sinnvoll ist, sollte Recycling als letzte Station in der Produktlebenskette stehen. Dafür ist es hilfreich, wenn man schon beim Kauf auf eine möglichst gute Recycelbarkeit von Produkten achtet.