Her mit dem regionalen Gemüse – Lebensmittel im CO₂-Vergleich
Eine taufrische Studie des Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) zeigt in Zahlen, wie unsere Lebensmittel klimabillanziell wirksam sind. Dabei kamen einige interessante Überraschungen zutage, die wir in unserem Konsumverhalten berücksichtigen sollten.
Das regionales Gemüse klimabillanziell im Vorteil ist, ist keine wirklich neue Erkenntnis – wie weit es im Vorteil ist, zeigen einige Beispiele aus der ifeu-Studie.
- Flugananas hat ein CO₂-Equivalent von 15 kg – 75x mehr als ein Kilo Äpfel. Weite Wege sind klimaschädlich, wobei Schiffstransporte gegenüber dem Flug klar im Vorteil sind. Dann hat Annas ›nur‹ noch ein Äquivalent von 0,6.
- Erdbeeren enstprechen 0,3kg CO₂ – aber nur aus heimischem Anbau. Im Winter sind es bis zu 3,4kg, hier sind sogar tiefgefrorene Erdbeeren mit 0,7kg besser.
- Karotten und Weißkohl sind Spitzenreiter mit 0,1kg, sie lassen sich gut in großen Mengen lagern.
- Pfirsiche entsprechen wie Äpfeln, Blumenkohl, Auberginen, Rettichen, Kartoffeln, Zwiebeln, Lauch, Kürbis und Kohlrabi nur 0,2kg CO₂. Dosenpfirsiche hingegen liegen beim 8‑fachen = 1,6kg. Hier zeigt sich, wie wichtig die saisonale Komponente ist.
- Nicht immer sind Bio-Produkte im Vorteil, da der Ertrag pro Fläche geringer ist. Daher ist der CO₂-Foodprint nicht das einzige Kriterium – Pestizit-Einsatz und andere Umweltfolgen sind ebenfalls zu berücksichtigen. Das gleicht geringfügige Nachteile beim CO₂-Equivalent meist wieder aus.
- Fleisch hat generell einen hohen CO₂-Fußabdruck, Rind z.B. ~13,5, Wild ~11,5kg.
- Auch Milchprodukte mit hohem Fettanteil sind einer pflanzlichen Ernährung unterlegen – Käse liegen zwischen 5,5 und 7 kg, Butter sogar zwischen 9 und 11,5kg.
Diese Auflistung sollte also vor allem als Anregung zur sorgsamen Auswahl genutzt werden – wenn immer Produkte mit hohem CO₂-Equivalent verbraucht werden, sollten sie nur in bedarfsgerechten Mengen gekauft und gut ausgewählt werden. Einige Angaben relativieren sich auch ein wenig, wenn man sie ins Verhältnis zur Nährwert setzt.
Quelle
- ifeu Heidelberg via Utopia